Deutsche Friedensgesellschaft Münster

Resolution von Friedensfreunde Dülmen e. V. „Bundeswehr wirbt um neue Soldaten? Männer & Frauen sollten wissen, wozu!“ vom 09.01.2018

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Liebe Friedensfreund_innen,

die Friedensfreunde Dülmen protestieren mit der anhängenden Resolution energisch gegen eine Beteiligung der Bundeswehr an der Fachmesse für Bachelorabsolventen. Hier wird für ein tödliches Geschäft im wahrsten Sinn des Wortes geworben.

Mit friedlichem Gruß

Michael Stiels-Glenn
Sprecher Friedensfreunde Dülmen

Bundeswehr wirbt um neue Soldaten? Männer & Frauen sollten wissen, wozu!

Die Bundeswehr will auf der Bachelor-Messe in Münster am 28. Januar 2018 neue Soldaten anwerben. Ist das nur ein einfaches Suchen nach neuem Personal?
Beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit, dabei alles andere als geheim, befindet sich die Bundeswehr in einem tiefen Umstrukturierungsprozess. Generalmajor a. D. Robert Bergmann in einem Aufsatz 2011: Vor 1990 war die Bundeswehr vornehmlich „eine Armee in Übung“. Seither habe es tief greifende Veränderungsprozesse gegeben, die weiter andauern: „Sie ist de facto eine Armee im Einsatz. Mittlerweile verfügen wir über einen reichen Fundus an Erfahrungen aus den Einsätzen.“ (Bergmann 2011)
Das Verteidigugnsministerium hat 2016 ein Weißbuch vorgelegt, in dem Strukturreformen angekündigt und eine umfassende Modernisierung der deutschen Armee angekündigt und „begründet“. Im sogenannten Bühler-Papier legte die Bundeswehr 2017 nach – so ist für alle nachlesbar, was die Bundeswehr plant.
Man will bis 2026 – also in sechs Jahren – eine zusätzliche Division mit 20.000 (in Worten: zwanzigtausend) Soldaten aufstellen. Man will hunderte neuer Panzer, Schützenpanzer, Kampfjets, Kriegsschiffe einschließlich einer Bewaffnung der Marine mit Flugzeugen, um den Kampf auf dem Meer aus der Luft unterstützen zu können. Das ist Material, das gerade konstruiert wurde, um zu töten und zu vernichten!
Bis 2032 – also in 14 Jahren – sollen zwei weitere Divisionen einsatzbereit sein. Das kostet alles unser Steuergeld, das für Bildung, Renten, Soziales und Kultur fehlen wird. Die Investitionen gehen weit über das vorgeschobene 2%-Ziel der NATO hinaus. Die Bundeswehr soll für längere und größere „Kampfeinsätze“ (man vermeidet das Wort Krieg) befähigt werden.
Wo sollen denn die Soldatinnen (selbstverständlich werden auch Frauen zum Töten eingeladen, die Jahrtausendelang die Leidtragenden und Klagenden in Kriegen waren) und Soldaten herkommen? Soll die Wehrpflicht wieder in Kraft gesetzt werden, die 2011 ja ausgesetzt wurde?
Die Bundeswehr sucht zunächst Freiwillige und sie wirbt mit allen modernen Medien und Methoden der Beeinflussung: „Mach, was wirklich zählt! … Du entscheidest!“ Es geht um eine Armee im Einsatz in allen Teilen der Welt! Was da zählt, ist Bedrohung, Schutz von Handelsinteressen und notfalls auch Töten!
Wer sich dafür einstellen lässt, muss wissen: er/sie kann getötet werden! 3.200 Soldaten haben nach Bundeswehrangaben ihr Leben im Einsatz verloren, mehr als 3.500 wurden traumatisiert.
Wer sich anwerben lässt, muss wissen, dass er im Ausland nicht als Helfer gesehen wird, wie es die Werbung vorgaukelt, sondern als Feind, als Angreifer, als Besatzer. Und wer sich anwerben lässt, muss wissen: Selbstverständlich entscheidet er/sie NICHT. Er legt ein Gelöbnis zum Gehorsam ab und hat Befehle auszuführen. Die Bundeswehr von heute und morgen ist aggressiver ausgerichtet als je zuvor.
Deshalb treten wir Friedensfreunde Dülmen für ein Verbot solcher Auftritte der Bundeswehr an Schulen, bei Fachmessen und Nachwuchsveranstaltungen für junge Leute ein. Wir protestieren energisch gegen die Teilnahme der Bundeswehr an der Münsteraner Bachelor-Messe am 28. Januar 2018.
https://www.friedensfreundeduelmen.eu
facebook: Friedens Freunde Dülmen e.V.

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