Deutsche Friedensgesellschaft Münster

Pressemitteilung: Friedensdemo vom Friedenssaal bis zur NATO-Zentrale anlässlich des 20. Jahrestages des Beginns des Afghanistankrieges „Stoppt die Militärinterventionen! Nein zum Krieg! Nein zum Imperialismus!“ am Do. 7.10.21 in Münster

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Ein breites Bündnis, darunter auch die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Münster und die Friedenskooperative (FRIKO) Münster, ruft zu einer Demonstration anlässlich des 20. Jahrestages des Beginns des Afghanistankrieges „Stoppt die Militärinterventionen! Nein zum Krieg! Nein zum Imperialismus!“ am Donnerstag, den 7.10.2021 in Münster auf.

Die Demo startet um 16:30 Uhr mit der Auftaktkundgebung vor dem historischen Rathaus am Prinzipalmarkt 10. Die Zwischenkundgebung findet am türkischen Generalkonsulat in der Lotharingerstr. 25-27 und die Abschlusskundgebung von ca. 18:30-19:00 Uhr am NATO-Hauptquartier (I. DEU/NLD Corps), Schlossplatz 15 statt.
Am 20. Jahrestag des Afghanistankrieges wollen wir an die vielen Todesopfer erinnern. Laut dem „Costs of War Project“ starben in Afghanistan und Pakistan mindestens 238.000 Menschen in direkter Folge von Kriegshandlungen. Die IPPNW geht in der „Body Count“-Studie davon aus, dass die Zahl der Opfer vermutlich fünf- bis achtmal so hoch liegt. Auch 3.600 Soldat*innen der westlichen Allianz haben in Afghanistan ihr Leben gelassen, darunter 59 Bundeswehrangehörige.
Wir erinnern insbesondere an die Opfer des verheerenden Luftschlages von Kundus, bei dem 141 Zivilisten starben. Dieser Angriff wurde von der Bundeswehr befehligt.
Terror lässt sich nicht mit Krieg bekämpfen, Krieg ist selbst Terror. Wir stellen uns gegen jedes weitere bewaffnete Mandat für die Bundeswehr in Afghanistan. Wir mahnen an, keinen neuen Krieg zu provozieren. Wir lehnen die Luftangriffe und gezielten Tötungen, wie sie die USA gerade mit Kampfdrohnen durchführen, ab.
Die Annahme, dass Entwicklung militärische Sicherheit braucht, hat sich als haltlos erwiesen. Die zivil-militärische Zusammenarbeit war von Anfang an ein Feigenblatt für die militärische Intervention.
Eine reale Verbesserung der Bedingungen der Menschen vor Ort ist aus unserer Perspektive nur durch die Menschen in Afghanistan selbst in Bewegungen und im Widerstand von unten möglich. Unsere Aufgabe ist es, dass solche Entwicklungen nicht im permanenten Krieg zwischen den Fronten zerrieben werden.
Wir weisen eine auf geopolitische Interessen ausgerichtete Außenpolitik ab. Wir fordern die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr und einen Stopp der Waffenexporte. Wir fordern von der Bundesregierung, der EU und den NATO-Staaten eine sofortige und unbürokratische Aufnahme aller Menschen, die aus Afghanistan fliehen müssen. Der UN-Flüchtlingshilfefonds muss aufgestockt werden.

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