Am Freitag (12.2.21) von 17:00-17:45 Uhr findet eine Mahnwache zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (Red Hand Day) vor der Lambertikirche statt. Die Veranstalter:innen sind: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Mahnwache für Frieden und Solidarität Münster, Friedenskooperative Münster, pax christi und Förderverein Friedensinitiativen Münster (FiM).
Allein im Jahr 2018 wurden in der Bundesrepublik rund 1700 Jugendliche unter 18 Jahren für die Bundeswehr rekrutiert und für den Kriegsdienst vorbereitet. Der UN-Ausschuss für die Rechte der Kinder hat alle Staaten aufgerufen, keine Minderjährigen zu rekrutieren. 151 Staaten haben sich bisher verpflichtet, keine Minderjährigen unter 18 als Soldat:innen auszubilden. Nur 46 Staaten, darunter die BRD und die USA unterstützen diese Verpflichtung bisher nicht.
Viele Organisationen fordern seit Jahren ein entsprechendes Verbot und eine entsprechende Gesetzesänderung für Deutschland, so auch die Kinderkommission des Bundestages. Stattdessen wurde die Werbung der Bundeswehr durch die Einführung des „freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz“ noch verstärkt.
Zusätzlich gibt es viele Werbeveranstaltungen in den Schulen und die Minderjährigen werden im Jahr vor ihrem 18. Geburtstag angeschrieben. „Wir appellieren an die Schulen, diese Bundeswehrauftritte nicht zuzulassen. Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber und die Konsequenzen der Verpflichtung ist für Minderjährige nicht überschaubar.“, so die Vorsitzende des Fördervereins Friedensinitiativen Münster (FiM) Rixa Borns. Berichte über zunehmende psychische und physische Belastungen gerade der Minderjährigen bei ihrem Einsatz fordern zum Handeln auf.
Auch jede einzelne Kommune kann tätig werden, denn sie unterstützt die Bundeswehr bei ihrer Werbung durch die Weitergabe der personenbezogenen Daten der 17-jährigen Bürger:innen. Der ehrenamtliche Geschäftsführer und Sprecher der DFG-VK Münster Jewgenij Arefiev: „Wir fordern die Stadt Münster auf, ihre minderjährigen Mitbürger:innen stärker zu schützen und aktiver auf ihr Widerspruchsrecht zur Weitergabe ihrer Daten aufmerksam zu machen.“
Die friedenspolitischen Sprecher:innen der demokratischen Parteien im Rat wurden zur Mahnwache eingeladen.
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