Deutsche Friedensgesellschaft Münster


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„Wehrhaft ohne Waffen“ – Vortrag & Diskussion

Mittwoch, den 24. April 2024, um 20.00 Uhr

Die Kampagne “Wehrhaft ohne Waffen –
Soziale Verteidigung voranbringen”
wird vorgestellt
Stell dir vor, es ist Krieg und alle leisten Widerstand!
Stell dir vor, wir könnten die Logik des Krieges auf den Kopf stellen.
Stell dir vor, wir könnten wehrhaft ohne Waffen sein.
Stell dir vor, dass Menschlichkeit gegen Gewalt gewinnt.
Klingt utopisch?
Wehrhaft ohne Waffen
Wie können wir eine Gesellschaft aufbauen, in der Menschen vor Gewalt geschützt sind? Und wie
organisieren wir uns, damit wir Angriffe von innen und außen gewaltfrei abwehren können? Wie
können wir ohne Gewalt wehrhaft sein?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“. Und wir haben
da auch schon eine Idee. Sie nennt sich: Soziale Verteidigung
Wie wir uns verteidigen, betrifft uns alle. Deshalb wollen wir gemeinsam mit euch Strukturen
schaffen, die uns im Falle eines Krieges oder eines rechten Putsches handlungsfähig machen. Denn
Unterwerfung ist für uns genauso wenig eine Option wie Gegengewalt.
Was möchtest du schützen und vor allem auch wie?
Die Kampagne wird von Stephan Brües, Co-Vorsitzender des
Bundes für Soziale Verteidigung (BSV)
vorgestellt
Der Eintritt ist frei.
Mittwoch, den 24. April 2024, um 20.00 Uhr
in der Zukunftswerkstatt
Schulstraße 45, 48149 Münster

Veranstaltung von der Gruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK) und Zukunftswerkstatt Kreuzviertel e.V.


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Rede von Dipl.-Ing. Reinhard Övermann auf dem Ostermarsch Gronau am Fr. 29.03.2024 an der Urananreicherungsanlage (UAA) Urenco: Die Gefahren des Uranmülls

(Der Text der Rede wurde vom dem Redner zur Verfügung gestellt und wird hier mit seiner Erlaubnis im Original veröffentlicht.)

Reinhard Övermann, Vortrag Ostermarsch am 29.3.2024 an UAA:

Die Gefahren des Uranmülls

Karfreitag! Oh Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Liebe Freunde, sehr geehrte Ministerin Neubauer, sehr geehrter
Wirtschaftsminister Habeck, sehr geehrter Bundeskanzler Scholz,
damit Sie erfahren, was Sie hier tun, will ich Ihnen heute auf die Sprünge
helfen!!!

Frieden braucht Sicherheit!

Wir stehen hier an einem der unsichersten Orte in West-Europa! Wir stehen hier
an der URAN-Anreicherungsanlage URENCO in Gronau.

Ich bin Reinhard Övermann aus Steinfurt und ich beschäftige mich als Diplom-
Ingenieur seit der Katastrophe von Tschernobyl mit dem Thema Radioaktivität.

Uran ist radioaktiv! Einzelne Atome verwandeln sich in andere Elemente wie
Thorium und Actemium. Dabei werden drei Neutronen herausgeschossen. Diese
Neutronen können wiederum andere Urankerne beschießen und diese spalten.
Das nennt man Kettenreaktion und wird in Atomkraftwerken genutzt.

Was bedeutet Uran-ANREICHERUNG?
Das Natur-Uran wird im Uranbergbau aus der Erde geholt. Natururan enthält
zwei verschiedene Sorten Uran, die vom Gewicht her ein ganz kleines bisschen
unterschiedlich sind: Uran 238 und Uran 235. Das Uran 235 ist zehnmal aktiver
und lässt sich auch zehnmal leichter spalten. ABER es hat nur einen Anteil von
0,7 Prozent im Natur-Uran. Für ein Atomkraftwerk braucht man aber einen
Anteil von 4 Prozent des Uran 235.

Hier in Gronau kommt das Natur-Uran in Fässern als Uran-Hexafluorid an.
Jedes Uran-Atom ist dabei mit sechs Atomen Fluor verbunden. Dieses Uran-
Hexafluorid wird bei 56 Grad Celsius gasförmig. Dadurch lässt es sich in den
Zentrifugen von URENCO in die beiden unterschiedlich schweren Sorten
aufteilen.
Dabei wird aus acht Fässern von den 0,7 Prozent Uran 235 jeweils 0,4%
herausgezogen und in das neunte Fass hinzugefügt. So kommt man auf die
gewünschten 4 Prozent Anteil Uran 235 im neunten Fass. Das nennt man
Urananreicherung!

Dieses neunte Fass wird dann zu einem Brennelemente-Hersteller gefahren, wie
zum Beispiel nach Lingen zur Firma Framatome. Dort wird das Fluor wieder
abgetrennt und aus dem entstandenen Uran-Pulver werden die Brennstäbe und
Brennelemente für Atomkraftwerke hergestellt.
Was passiert mit den acht Fässern, aus denen jeweils 0,4 Prozent Uran 235
herausgezogen wurden? Diese Fässer bezeichnet man als „abgereichertes“ Uran.
Obwohl es sich nur marginal vom Natur-Uran unterscheidet! Und es ist genauso
gefährlich! Aber es ist jetzt wertlos!!! Es ist Atom-Müll!!! Es ist Atom-Müll!!!
Und der liegt hier im auf dem Gelände unter freiem Himmel!!! Gronau ist
das Atomklo für Atomkraftwerke in aller Welt!!!

URENCO in Gronau bekommt pro Jahr bis zu 7.000 Tonnen Uranhexafluorid.
Davon bleiben also Acht/Neuntel übrig, also 6.200 Tonnen pro Jahr. Geteilt
durch 365 Tage sind das 17 Tonnen Atom-Müll pro Tag! 17.000 Kilogramm
jeden Tag! Auch samstags und sonntags!!! URENCO erstickt an dem
Atommüll!!!

Wenn ihr durch das Tor am Pförtnerhaus schaut, könnt ihr ihn sehen. Da liegen
die Fässer mit dem Atommüll!!! Dort befinden sich bis zu 4097 Fässer! In jedem
Fass befinden sich 12,5 Tonnen Uranhexafluorid! Das sind bis zu 51 Tausend
Tonnen Uranhexafluorid!

Wir haben hier ein riesiges, hochgefährliches Atom-Müll-Lager was kein
Mensch kennt!

Uran ist ein hochgiftiges Schwermetall!
Bei Aufnahme von mehr als 30 tausendstel Gramm (Milligramm) über Lunge,
Nahrung oder Trinkwasser führt Uran zu Vergiftungen bis zum Tod. Der reine
Urananteil hier im Atomlager beträgt 35 Millionen Kilogramm!
Alleine durch die Giftigkeit des Urans hier im Lager könnten bis zu 1000
Milliarden Menschen getötet werden! Also über 100-mal die gesamte
Weltbevölkerung ausgelöscht werden!

Fluor erzeugt ätzende Flusssäure!
Der reine Fluoranteil im Atomlager beträgt bis zu 16 Millionen Kilogramm.

In Verbindung mit Luftfeuchtigkeit entsteht aus dem Fluoranteil tödliche
Flusssäure als weißer Nebel in der Luft. Flusssäure verätzt die Augenlinsen, die
Lunge und dringt durch die Haut bis auf die Knochen. Schon eine Handteller
große Verätzung kann zum Tode führen.

Uran ist radioaktiv!
Ein einziges Gramm Uran schießt 15 Tausend Neutronengeschosse und
Röntgenstrahlen pro Sekunde aus. Schon ein Neutronen-Geschoss kann im
menschlichen Körper eine tödliche Krankheit auslösen.
Der reine Urananteil im Atomlager beträgt bis zu 35 Millionen Kilogramm,
soviel, wie in über 200 Atomreaktoren und in über 2000 Atombomben
enthalten ist.

Dieses Atomlager hier erzeugt bis zu 1,8 Trillionen Neutronen-Geschosse in
jeder Stunde!
Das sind 1,8 x 1000 x 1000 x 1000 x 1000 x 1000 x 1000 Neutronengeschosse
pro Stunde! (1,8 Exa-Bequerel)! Hier in Gronau haben wir eine stetig
strahlende Neutronenbombe!!!! Bis zum Ende der Welt! Es ist nicht
besonders gut, hier lange zu stehen!!!

Zusätzliche Risiken:

Unfall:
Ein Absturz eines Fasses vom Kran kann eine Katastrophe auslösen wenn es
aufplatzt.

Klimaerwärmung:
Ein paar besonders heiße Tage kann hier die Fässer durch den
entstehenden Gasdruck im Innern zum Explodieren bringen!

Sabotage, Terror und Krieg:
Eine Drohne auf das riesige Lager reicht aus um eine Katastrophe auszulösen
die große Teile von Deutschland und den Niederlanden unbewohnbar zu
machen. Tausende Menschen werden getötet, verstrahlt und verätzt.

Die Anlage von URENCO ist total ungeschützt! Die Bundeswehr und der
Heimatschutz interessieren sich überhaupt nicht für URENCO! Und die
Strommasten sind auch nicht gegen Sabotage geschützt!
Die Gewinne von 500 Millionen Euro jährlich teilen sich EON und RWE, das
Risiko tragen wir Menschen!!!

URENCO in Gronau ist einer der unsichersten und gefährlichsten Orte in
West-Europa! Deshalb kann es nur eine Konsequenz geben: Abschalten und
zwar sofort!!!

Liebe Gronauer, sehr geehrte Mona Neubauer, sehr geehrter Herr Habeck, sehr
geehrter Herr Scholz,

Frieden braucht Sicherheit!

Macht endlich URENCO zu!!! Jetzt!!!

Und zeigt den nuklearen Märchenerzählern der Welt, was der richtige Weg
ist: Abschalten!!! Jetzt!!!!


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PM: Ostermarsch Münster 2024 – Friedens-Fahrrad-Demonstration „Frieden schaffen ohne Waffen!“ – am Sa. 30.03.2024 von 13.30-17.00 Uhr vom Schloss zum Stubengassenplatz

Die münsterischen Friedensgruppen von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK), der Friedenskooperative (Friko), pax christi u.a. laden am Ostersamstag (30.03.2024) zum Ostermarsch als Rad-Demo „Frieden schaffen ohne Waffen!“ vom Schloss bis zum Stubengassenplatz ein.

Ablaufplan:

13:30 Uhr Auftaktkundgebung vor dem Schloss, Schlossplatz 2:
Musik (Tonaufnahme): Claudia Lahn (Friko); Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko); Begrüßungsansprache: Hugo Elkemann (Friko); Rede von Andrii Konovalov (ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student) und Jewgenij Arefiev (russischer Kriegsdienstentzieher und Sprecher der Gruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK); Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko); Musik (Tonaufnahme).

ca. 14:15 Uhr Start der Fahrrad-Demo mit der Route:
Schlossplatz, Promenade, Kalkmarkt, Bült, Mauritztor, Friedrichstraße, Wolbecker Straße, Hansaring, Hafenstraße, Ludgeriplatz, Königsstraße, Rothenburg, Clemensstraße, Ankunft der Fahrrad-Demo auf dem Stubengassenplatz.

ca. 15 Uhr Abschlusskundgebung auf dem Stubengassenplatz:
Musiker Pit Budde (Karibuni) live; Rede von Renate Haake (Friko); Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko); Musiker Pit Budde (Karibuni) live; Rede von Maria Salinas (Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Münster); Gedichtrezitation Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko); Rede vom Jugendbündnis; Musiker Pit Budde (Karibuni) live; Rede von Sevim Ates (ODAK e. V.); ca. 16:30-17:00 Uhr Musiker Michael Holz live.
Musiktechnik: Klaus Blödow (Medienforum Münster e.V.).

ca. 17:15 Uhr Geselliger Abschluss im Linken Zentrum, Achtermannstr. 19.

Wir unterstützen den Aufruf zum Ostermarsch Rhein Ruhr 2024 und fordern:

Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen!
Die Kriege beenden, die Aufrüstung stoppen!
Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!
Sofortiger Stopp aller Waffenlieferungen in Kriegsgebiete!
Wir fordern

von der Bundesregierung die Abkehr von der praktizierten Kriegslogik!
Frieden schaffen ohne Waffen!

Das Töten in der Ukraine, in Nahost und in den vielen weiteren Konfliktherden der Welt muss enden! Diplomatie statt Waffengewalt! Ungeteilte Solidarität mit den Flüchtenden aus Krieg, Armut und Not! Entwicklungszusammenarbeit und Umweltschutz statt Waffenexport!
Wir laden alle Menschen ein, vom 30. März bis 01. April 2024 an Rhein und Ruhr für den Frieden zu demonstrieren!

Die Welt befindet sich in existenzieller Gefahr: Die ökologische Katastrophe bedroht unsere Lebensgrundlagen, die weltweiten Spannungen, Konflikte und Waffengänge sowie die Atom- und Hochrüstung steigern die Gefahr eines großen Krieges.

Die weltweiten Kriege bringen zahllosen Menschen Tod und Leid.
Unabhängig von Vorgeschichte und Hintergrund der zahlreichen weltweiten Kriege und bewaffneten Konflikte wie in der Ukraine und in Israel und Palästina fordern wir den Stopp aller Waffenlieferungen und setzen uns für die Einstellung aller Kriegshandlungen zugunsten diplomatischer Lösungen ein.

Die alte unipolare, von den USA dominierte Weltordnung geht dem Ende entgegen und eine neue Weltordnung ist im Entstehen. Dabei steigen Spannungen zwischen rivalisierenden Blöcken von USA, NATO und EU, China sowie Russland. Die USA und ihre Verbündeten versuchen, ihren Machtverlust mit allen Mitteln aufzuhalten. Dies wird begleitet durch einen neuen Rüstungswettlauf, der die Rüstungsausgaben in bisher unerreichte Höhen schraubt. Vorreiter ist hier die NATO mit mehr als 50% der Weltrüstungsausgaben. In Deutschland steht die Stationierung neuartiger Atomwaffen im Rahmen der Nuklearen Teilhabe bevor. Die Stationierung von US-Hyperschallwaffen soll 2025 erfolgen. Dies steigert die Kriegsgefahr in Europa durch die dann wegfallende Vorwarnzeit. Dieser Krieg würde bei uns stattfinden. Diese Stationierung muss verhindert werden.

Nach der „Zeitenwende“ von Kanzler Scholz versucht Verteidigungsminister Pistorius mit seiner Forderung nach Kriegstüchtigkeit Deutschlands die Mobilisierung der Bevölkerung sowie Militarisierung und Aufrüstung voranzutreiben. Diese Politik im Interesse westlicher Vorherrschaft steigert die Profite der Rüstungsindustrie gigantisch. Dieser Aufrüstungskurs bedroht die Finanzierung der sozialen Sicherung, der Bildung und Maßnahmen gegen den bedrohlichen Klimawandel. Dem stellen wir uns entschieden entgegen!

Krieg, Verwüstung, Hunger und Not treiben Millionen Verzweifelte in die Flucht. Sie brauchen einen sicheren Zufluchtsort, auch in Deutschland und anderen Ländern der EU. Dafür setzen wir uns ein.

Der Ostermarsch steht zu der entscheidenden Lehre aus der NS-Zeit: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Rechte Ideologien fördern Feindbilder, Konfrontation und Krieg, im Inneren schüren sie Hass und Gewalt. Deshalb stellen wir uns den menschenfeindlichen Umtrieben der AfD, der NPD/Heimat und der RECHTEN, von Identitären, Reichsbürgern, „NRW erwacht“ und anderen extrem rechten Ideologen entgegen!

Mit dem Ostermarsch Rhein-Ruhr fordern wir von der Bundesregierung:

• Die Rückkehr der Diplomatie statt der Illusion militärischer Lösungsversuche!
• Keine Waffenexporte! Sie befeuern Kriege weltweit und schädigen das Klima!
• Rücknahme des 2%-Ziels der NATO: Abrüstung und dafür Ausbau sozialer Sicherungssysteme, der Ökologie/des Klimaschutzes und des Bildungssystems zur Zukunftssicherung!
• Stärkung des Völkerrechts in einer europäischen Friedensordnung gegenseitiger Sicherheit gemäß dem Vertrag zur deutschen Einheit!
• Beendigung des Wirtschaftskrieges, friedliche Koexistenz mit Russland und China!
• Für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Nahen Osten und eine Lösung des Israel-Palästina-Konflikts im Rahmen der Resolutionen der UNO!
• Unterstützung und Asyl für Deserteur:innen, Kriegsdienstverweigerer:innen und Kriegsdienstentzieher:innen aus Russland und der Ukraine!
• Keine Groß- und Nuklear-Manöver wie Quadriga, Steadfast Defender und Steadfast Noon!
• Keine atomare Aufrüstung, keine Nukleartransporte, sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau!
• Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag!
• Keine Wehr- und allgemeine Dienstpflicht! Für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung!
• Keine Bundeswehr-Werbung bei Minderjährigen, weder in der Öffentlichkeit noch in Schulen.
• Bildung und Wissenschaft für den Frieden statt Rüstungsforschung, Zivilklauseln an den Hochschulen!
• Förderung aller Maßnahmen für gewaltfreie Konfliktlösungen!
• Stopp der Kriegsrhetorik und der Diffamierung des Engagements für Frieden! Keine Militarisierung der Öffentlichkeit, keine Stärkung rechter Gedanken von militärischer Stärke Deutschlands!
• Keine Konferenzen des militärisch-industriellen Komplexes, keine Kriegsplanung!
Beteiligt Euch an den Demonstrationen an Ostern für den Frieden, die Umwelt und soziale Sicherung! Wir laden ein zum Ostermarsch!

#KLARE KANTE GEGEN RECHTS
Rassist:innen, Faschist:innen, Nationalist:innen und menschenverachtende Ideologien haben bei uns keinen Platz!

Für die DFG-VK Münster und die Friko (Friedenskooperative) Münster gilt nach wie vor, auch für den Ostermarsch am Sa. 30.03.2024: WIR GRENZEN UNS KLAR AB VON JEGLICHER FORM DES RECHTSEXTREMISMUS!

Frieden ist nicht alleine die Abwesenheit von Gewalt, Frieden ist die Überwindung der strukturellen Gewalt, also aller gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kulturellen Strukturen und Bedingungen, die Menschen oder Personengruppen benachteiligen. Dazu zählen alle Formen von Diskriminierung, wie die ungleiche Verteilung von Einkommen und Ressourcen, Bildungschancen und Lebenserwartungen. Wir stehen für internationale Solidarität und die volle Verwirklichung menschenwürdiger Verhältnisse für ALLE Menschen. Wir sind als fortschrittliche und humanistische Kräfte die Alternative zum Militarismus und zur Demagogie der Rechtsextremen und Nationalist:innen – in Russland, in der Ukraine, in Deutschland, überall. Wir sind für eine solidarische und kooperative Entwicklung des menschlichen Zusammenlebens und der internationalen Beziehungen als Ziel und Weg, eine Renaissance von Sozialstaatlichkeit weltweit und eine umfassende Demokratisierung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Den politischen Vereinnahmungsversuchen durch Rechtsextreme – dazu zählen wir auch „Reichsbürger:innen“ und sog. „Querdenker:innen“ und andere Organisationen, die auf den rechten Augen blind sind – treten wir entgegen. Diese Gruppen sind auf der Kundgebung und Demonstration unerwünscht. Wir sind für internationale Solidarität. Nationalflaggen haben auf unserer Demo nichts zu suchen. Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen. Wir bitten alle Teilnehmenden, uns entsprechende Hinweise zu geben und mit unserer Demoleitung zu kooperieren, damit wir dem Problem der Unterwanderung sozialer Proteste durch reaktionäre Kräfte solidarisch begegnen können.

Mehr Infos: https://dfgvk.blog.muenster.org/2024/02/12/oma24/

Die aktuelle Radiosendung „Friedensarbeit in Münster“ vom Medienforum Münster e.V. zum Hören bei NRWision: https://www.nrwision.de/mediathek/friedensarbeit-in-muenster-ostermarsch-2024-kriege-der-welt-240326/
und zum Sehen beim YouTube-Kanal MünsterTube (bitte abonnieren!): https://youtu.be/KgymeUfwUXg?si=i68dWRWYfjeU-ujc

Ankündigung beim bundesweiten Netzwerk Friedenskooperative: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2024-in-muenster

Die Veröffentlichung im Friedensveranstaltungskalender der Stadt Münster: https://www.muenster.de/veranstaltungskalender/scripts/frontend/veranstaltung.php?id=255299&d=Samstag,30-3-2024&ablend=friedenKomplett


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Vortrag/Diskussion am Mi. 13.03.24 20:00h: Erfahrungen mit gewaltfreiem, zivilem Widerstand. Eine wissenschaftliche Studie wird vorgestellt. „Und es lohnt sich doch!“

Zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion über die Wirkung von und die positiven Erfahrungen mit gewaltfreiem, zivilem Widerstand laden die Zukunftswerkstatt Kreuzviertel e.V. und die Münsteraner Gruppe der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK) für Mittwoch, den 13. März 2024, um 20 Uhr in die Zukunftswerkstatt, Schulstraße 45, 48149 Münster ein.

Eva Cohaus, Mitglied der Friedensinitiative (FI) Nottuln, wird dazu eine Studie aus den USA vorstellen, die im Moment sehr große Beachtung findet und diskutiert wird.

Eva Cohaus: „Ziviler, gewaltfreier Widerstand ist erheblich erfolgreicher, als die meisten denken. Und deutlich erfolgreicher als gewaltsame Auseinandersetzungen oder Kriege.“ Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt Professorin Erica Chenoweth von der Harvard Kennedy School, USA, in ihrer großangelegten Studie, die den Zeitraum von 1900 bis 2019 umspannt.

Eva Cohaus wird die Grundzüge des Buches „Civil Resistance“ von Professorin Erica Chenoweth referieren und dabei Grafiken, Strukturen und Bilder per PowerPoint präsentieren.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wird immer wieder diskutiert, ob es nicht Alternativen zur militärischen Verteidigung gibt. Dass eine Verteidigung mit Militär viele Tote, Zerstörungen eines Landes und viel Leid mit sich bringt, kann im Moment u.a. in der Ukraine sowie in Israel und Palästina beobachtet werden. Gibt es dazu wirklich keine Alternative? Eva Cohaus machte sich auf die Suche.

Der Eintritt ist frei.


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Reden und Eindrücke von der Demo: Frieden, Brot, Würde – in der Ukraine und weltweit!

AUFRUF ZUR NRW-WEITEN DEMONSTRATION VOM 24.02. IN KÖLN ZUM 2. JAHRESTAG DES UKRAINE-KRIEGES

Flyer:

Ort und Zeit: Sa., 24. Februar, Start 14 Uhr auf dem Alter Markt! 

Rede- und Kulturbeiträge:

  • Andrii Konovalov, ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student und Jewgenij Arefiev, russischer Kriegsdienstentzieher und Mitglied der DFG-VK. Hier findet ihr die gemeinsame Rede als Video.
  • Özlem Demirel, Abgeordnete im europäischen Parlament für Die.Linke. Hier findet ihr das Video der Rede.
  • Michael von der Schulenburg (Diplomat, ehem. Assistant General Secretary des UN Generalsekretärs). Hier findet ihr die gemeinsame Rede als Video.
  • Ein Vertreter der Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges Köln (IPPNW).
  • Jonathan Beullens, Initiative „Hochschulen für den Frieden, ja zur Zivilklausel“. Hier findet ihr die verschriftlichte Rede.
  • Sven Schlesiger, Mitglied im Rat der Stadt Troisdorf zur Kontroverse um die Waffenfabrik Diehl-Defence.

Lieder vom Chor Kardelen

Danke an die Fotos an R-Mediabase! Weitere Fotos hier. 

Der Krieg frisst seine Kinder.
Die Politik der Hochrüstung frisst die Zivilgesellschaft.
Armeen heizen die Klimakatastrophe an.
Und die Barbarei breitet sich aus wie ein Virus, gegen den Masken und Impfungen nicht schützen.

Wir treten ein für die gleiche Würde und gleiche Rechte aller Menschen und gegen Rassismus, Judenfeindlichkeit und jede mörderische Ideologie der Ungleichwertigkeit des Menschen.
Wir verurteilen jeden Krieg.
Wir verurteilen das Töten von Menschen.
Wir treten Feindbildern und Militarisierung entgegen und wollen friedensfähig werden, nicht „kriegstüchtig“.
Wir stehen an der Seite all derjenigen, die sich in Russland, der Ukraine, in Israel, Palästina und weltweit weigern, aufeinander zu schießen.
Das Töten von Menschen ist niemals ein Mittel zu einem vermeintlich guten Zweck.

Ein Prozent der Menschen in Deutschland besitzt mittlerweile mehr Eigentum als 50% der Bevölkerung. Die Rüstungsindustrie hat in den letzten zwei Jahren enorme Gewinne gemacht und geht dabei über Leichen.
100 Mrd. Euro zusätzlich und mehr stellt die Bundesregierung der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie zur Verfügung – Lücken im Haushalt werden auf Kosten der Allgemeinheit und gerade sozial Benachteiligten der Gesellschaft gefüllt.
20 Jahre Kriege in Afghanistan, Irak, Syrien, Mali, etlichen weiteren Ländern und jetzt auch im Nahen Osten lehren, dass mit Krieg kein Frieden zu gewinnen ist. Dennoch wird im Krieg das Allheilmittel gesucht.
Wir fühlen mit den Opfern in der Ukraine, in Russland, wie auch in Israel, im Westjordanland und Gaza und in allen Kriegen. Unsere Solidarität gilt den Fliehenden aus Krieg, Armut und Not! Für sie braucht es Schutz und Aufnahme auch in unserm Land.

In der Ukraine wurden über 500.000 Menschen, Ukrainerinnen und Ukrainer, Russen und Russinnen durch den Krieg getötet oder verwundet. Nach der russischen Invasion tobt spätestens seit Dezember 2022 ein blutiger Stellungskrieg im Land.
Wir fragen: Wie viele Menschenleben ist ein erkämpfter Quadratmeter Land wert?
Wir fragen: Rechtfertigen geopolitische Interessen und die Gewinne von Rheinmetall, Diehl Defence und Konsorten die Lieferungen von Mordwerkzeugen?

Alle Mittel, die für Krieg verschleudert werden, brauchen wir für Bildung, Kultur, Wohnen, den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und ein menschenwürdiges Leben – hierzulande wie global.
Jetzt muss alles für eine Deeskalation getan werden!

Wir rufen alle auf zu einer Demonstration für einen sofortigen Waffenstillstand, für Dialog,
Diplomatie und Entspannungspolitik.
Wir fordern statt Waffenlieferungen den Wiederaufbau aller kriegsverwüsteten Länder durch die an diesen Kriegen Beteiligten und globale Abrüstung.
Die Waffen müssen schweigen – in der Ukraine und weltweit!

Initiiert von:
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegerinnen und
Kriegsdienstgegner NRW (DFG-VK NRW) und Kölner Friedensforum

Unterstützt von:

  • Antikriegsbündnis Aachen,
  • Bochumer Friedensplenum,
  • Dortmunder Friedensforum,
  • Düsseldorfer Appell gegen Hochrüstung und Krieg,
  • Essener Friedensforum,
  • Friedensinitiative Oberhausen,
  • Friedensforum Solingen,
  • Friedensforum Kreis Unna,
  • Arbeitskreis Zivilklausel der Uni Köln
  • Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF Köln)
  • Internationaler Versöhnungsbund Köln,
  • Pax christi – Gruppe Köln,
  • Synodaler Arbeitskreis Ökumene und Weltverantwortung des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord,
  • Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges Köln (IPPNW),
  • Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten NRW,
  • Recht auf Stadt Köln,
  • Naturfreunde Köln e. V.,
  • AK bildung&erziehung bei Attac Köln,
  • Attac-Regionalgruppe Dortmund
  • Orga-Team der Unabhängigen Grünen Linken
  • SDS Köln und SDS Bonn,
  • Die.Linke Köln,
  • Sozialistische Deutscher Arbeiterjugend (SDAJ) Rheinland Westfalen
  • Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem

Im Rahmen der bundesweiten Aktionen unter dem Motto „Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“ https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/

Wer für Frieden eintritt, geht vom Grundsatz gleicher Rechte für alle Menschen aus. Rassismus und Nationalismus sind mit einer Politik des Friedens, der Verständigung und der Humanität nicht vereinbar. Wir lehnen deshalb eine Zusammenarbeit mit Organisationen und Personen ab, die Menschenrechte nur für sich oder die eigene Gruppe gelten lassen wollen.

Nationalflaggen sind bei der Demo unerwünscht. 


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OMA24

AUFRUF ZUM OSTERMARSCH MÜNSTER 2024

Die münsterischen Friedensgruppen der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK), Friedenskooperative (Friko), pax christi u.a. organisieren den Ostermarsch in Münster am Ostersamstag, 30.03.2024, 13:30 Uhr mit Rad vom Schloß bis zum Stubengassenplatz.

ABLAUF (Stand: 26.03.2024)

13:30 Uhr Start der Auftaktkundgebung vor dem Schloss, Schlossplatz 2

Musik (Tonaufnahme): Musikerin Claudia Lahn (Friko)

Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko)

Begrüßungsansprache: Hugo Elkemann (Friko)

Rede von Andrii Konovalov (ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student) und Jewgenij Arefiev (russischer Kriegsdienstentzieher und Sprecher der Gruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK)

Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko)

Musik (Tonaufnahme)

ca. 14:15 Uhr Start der Fahrrad-Demo

Route der Fahrrad-Demo:

Schlossplatz, Promenade, Kalkmarkt, Bült, Mauritztor, Friedrichstraße, Wolbecker Straße, Hansaring, Hafenstraße, Ludgeriplatz, Königsstraße, Rothenburg, Clemensstraße, Stubengassenplatz.

Abschlusskundgebung auf dem Stubengassenplatz:
ca. 15 Uhr: Ankunft der Fahrrad-Demo

Musiker Pit Budde (Karibuni) live
Rede Renate Haake (Friko)

Gedichtrezitation: Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko)
Musiker Pit Budde (Karibuni) live
Rede Maria Salinas (Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Münster)
Gedichtrezitation Jürgen Brakowsky/Michael Köstens (Friko)
Rede Jugendbündnis

Musiker Pit Budde (Karibuni) live

Rede von Sevim Ates (Odak e. V.)
ca. 16:30-17:00 Uhr Musiker Michael Holz live

Musiktechnik: Klaus Blödow (Medienforum Münster e.V.)

Ab ca. 17:15 Uhr: Geselliger Abschluss im Linken Zentrum, Achtermannstr. 19.

Wir unterstützen den Aufruf zum Ostermarsch Rhein Ruhr 2024:

Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen!

Ostermarsch 2024 – Ostern für den Frieden:

Die Kriege beenden, die Aufrüstung stoppen!

Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!

Das Töten in der Ukraine, in Nahost und in den vielen weiteren Konfliktherden der Welt muss enden! Diplomatie statt Waffengewalt! Ungeteilte Solidarität mit den Flüchtenden aus Krieg, Armut und Not! Entwicklungszusammenarbeit und Umweltschutz statt Waffenexport!

Wir laden alle Menschen ein, vom 30. März bis 01. April 2024 an Rhein und Ruhr
für den Frieden zu demonstrieren!

Die Welt befindet sich in existenzieller Gefahr: Die ökologische Katastrophe bedroht unsere  Lebensgrundlagen, die weltweiten Spannungen, Konflikte und Waffengänge sowie die Atom- und Hochrüstung steigern die Gefahr eines großen Krieges.

Die weltweiten Kriege bringen zahllosen Menschen Tod und Leid.

Unabhängig von Vorgeschichte und Hintergrund der zahlreichen weltweiten Kriege und bewaffneten Konflikte wie in der Ukraine und in Israel und Palästina fordern wir den Stopp aller Waffenlieferungen und setzen uns für die Einstellung aller Kriegshandlungen zugunsten diplomatischer Lösungen ein.

Die alte unipolare, von den USA dominierte Weltordnung geht dem Ende entgegen und eine neue Weltordnung ist im Entstehen. Dabei steigen Spannungen zwischen rivalisierenden Blöcken von USA, NATO und EU, China sowie Russland. Die USA und ihre Verbündeten versuchen, ihren Machtverlust mit allen Mitteln aufzuhalten. Dies wird begleitet durch einen neuen Rüstungswettlauf, der die Rüstungsausgaben in bisher unerreichte Höhen schraubt. Vorreiter ist hier die NATO mit mehr als 50% der Weltrüstungsausgaben.  In Deutschland steht die Stationierung neuartiger Atomwaffen im Rahmen der Nuklearen Teilhabe bevor. Die Stationierung von US-Hyperschallwaffen soll 2025 erfolgen. Dies steigert die Kriegsgefahr in Europa durch die dann wegfallende Vorwarnzeit. Dieser Krieg würde bei uns stattfinden. Diese Stationierung muss verhindert werden.

Nach der „Zeitenwende“ von Kanzler Scholz versucht Verteidigungsminister Pistorius mit seiner Forderung nach Kriegstüchtigkeit Deutschlands die Mobilisierung der Bevölkerung  sowie Militarisierung und Aufrüstung voranzutreiben. Diese Politik im Interesse westlicher Vorherrschaft steigert die Profite der Rüstungsindustrie gigantisch. Dieser Aufrüstungskurs bedroht die Finanzierung der sozialen Sicherung, der Bildung und Maßnahmen gegen den bedrohlichen Klimawandel. Dem stellen wir uns entschieden entgegen!

Krieg, Verwüstung, Hunger und Not treiben Millionen Verzweifelte in die Flucht. Sie brauchen einen sicheren Zufluchtsort, auch in Deutschland und anderen Ländern der EU. Dafür setzen wir uns ein.

Der Ostermarsch steht zu der entscheidenden Lehre aus der NS-Zeit: Nie wieder Krieg!  Nie  wieder Faschismus! Rechte Ideologien fördern Feindbilder, Konfrontation und Krieg, im Inneren schüren sie Hass und Gewalt. Deshalb stellen wir uns den menschenfeindlichen Umtrieben der AfD, der NPD/Heimat und der RECHTEN, von Identitären, Reichsbürgern, „NRW erwacht“ und anderen extrem rechten Ideologen entgegen!

Mit dem Ostermarsch Rhein-Ruhr fordern wir von der Bundesregierung:

• Die Rückkehr der Diplomatie statt der Illusion militärischer Lösungsversuche!

Keine Waffenexporte! Sie befeuern Kriege weltweit und schädigen das Klima!

Rücknahme des 2%-Ziels der NATO: Abrüstung und dafür Ausbau sozialer Sicherungssysteme, der Ökologie/des Klimaschutzes und des Bildungssystems zur Zukunftssicherung!

• Stärkung des Völkerrechts in einer europäischen Friedensordnung gegenseitiger Sicherheit gemäß dem Vertrag zur deutschen Einheit!

• Beendigung des Wirtschaftskrieges, friedliche Koexistenz mit Russland und China!

• Für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Nahen Osten und eine Lösung des Israel-Palästina-Konflikts im Rahmen der Resolutionen der UNO!

• Unterstützung und Asyl für  Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Russland und der Ukraine!

• Keine Groß- und Nuklear-Manöver wie Quadriga, Steadfast Defender und Steadfast Noon!

• Keine atomare Aufrüstung, keine Nukleartransporte, sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau!

• Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag!

• Keine Wehr- und allgemeine Dienstpflicht! Für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung!

• Keine Bundeswehr-Werbung bei Minderjährigen, weder in der Öffentlichkeit noch in Schulen.

• Bildung und Wissenschaft für den Frieden statt Rüstungsforschung, Zivilklauseln an den Hochschulen!

• Förderung aller Maßnahmen für gewaltfreie Konfliktlösungen!

• Stopp der Kriegsrhetorik und der Diffamierung des Engagements für Frieden! Keine Militarisierung der Öffentlichkeit, keine Stärkung rechter Gedanken von militärischer Stärke Deutschlands!

• Keine Konferenzen des militärisch-industriellen Komplexes, keine Kriegsplanung!

Beteiligt Euch an den Demonstrationen an Ostern für den Frieden, die Umwelt und soziale Sicherung! Wir laden ein zum Ostermarsch!

Flyer zum Drucken:

#KLARE KANTE GEGEN RECHTS

Rassist:innen, Faschist:innen, Nationalist:innen und menschenverachtende Ideologien haben bei uns keinen Platz!

Für die DFG-VK Münster und die Friko (Friedenskooperative) Münster gilt nach wie vor, auch für den Ostermarsch am Sa. 30.03.2024: WIR GRENZEN UNS KLAR AB VON JEGLICHER FORM DES RECHTSEXTREMISMUS!

Frieden ist nicht alleine die Abwesenheit von Gewalt, Frieden ist die Überwindung der strukturellen Gewalt, also aller gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kulturellen Strukturen und Bedingungen, die Menschen oder Personengruppen benachteiligen. Dazu zählen alle Formen von Diskriminierung, wie die ungleiche Verteilung von Einkommen und Ressourcen, Bildungschancen und Lebenserwartungen. Wir stehen für internationale Solidarität und die volle Verwirklichung menschenwürdiger Verhältnisse für ALLE Menschen. Wir sind als fortschrittliche und humanistische Kräfte die Alternative zum Militarismus und zur Demagogie der Rechtsextremen und Nationalist:innen – in Russland, in der Ukraine, in Deutschland, überall. Wir sind für eine solidarische und kooperative Entwicklung des menschlichen Zusammenlebens und der internationalen Beziehungen als Ziel und Weg, eine Renaissance von Sozialstaatlichkeit weltweit und eine umfassende Demokratisierung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Den politischen Vereinnahmungsversuchen durch Rechtsextreme – dazu zählen wir auch „Reichsbürger:innen“ und sog. „Querdenker:innen“ und andere Organisationen, die auf den rechten Augen blind sind – treten wir entgegen. Diese Gruppen sind auf der Kundgebung und Demonstration unerwünscht. Wir sind für internationale Solidarität. Nationalflaggen haben auf unserer Demo nichts zu suchen. Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen. Wir bitten alle Teilnehmer:innen, uns entsprechende Hinweise zu geben und mit unserer Demoleitung zu kooperieren, damit wir dem Problem der Unterwanderung sozialer Proteste durch reaktionäre Kräfte solidarisch begegnen können.

Foto mit Andrii Konovalov (ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student) und Jewgenij Arefiev (russischer Kriegsdienstentzieher und Sprecher der Gruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK) vom 24.02.2024 in Köln:

Postingvorlage für social media:

Musiker Pit Budde/Karibuni (Pressefoto):

Musiker Michael Holz (Pressefoto 1):

Musiker Michael Holz (Pressefoto 2)

Die Rede von Andrii Konovalov, ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student, gehalten auf der Auftaktkundgebung des Ostermarsches – der Friedens-Fahrrad-Demonstration „Frieden schaffen ohne Waffen!“ am 30.03.2024 ab ca. 13.45 Uhr vor dem Fürstbischöflichen Schloss (Hauptgebäude der Universität Münster), Schlossplatz 2 in Münster (Westf.)

Hi!

Geboren und aufgewachsen bin ich in Kirowograd, einer kleinen Großstadt in der Zentralukraine. In einer Region und in einer Stadt, in der seit Jahrhunderten die friedliche Nachbarschaft von Kirchen verschiedener Konfessionen mit Synagogen und die Verschmelzung von Ethnien und Kulturen nicht nur eine Selbstverständlichkeit war, sondern als wesentlich für den Frieden und das Wohlergehen der Gesellschaft angesehen wurde. Diese grundlegende Bedeutung des Verständnisses füreinander und die bereichernde Wirkung einer solchen Verschmelzung konnte ich schon als Kind in der Schule, im Freundeskreis und in meiner eigenen Familie erleben.

Doch 2021, ein Jahr bevor die Gewalt in der Ukraine ihr heutiges Ausmaß erreichte, verließ ich mein Heimatland und kam als Student nach Köln.

Meine Auswanderung nach Deutschland war nicht spontan und die Richtung war von vornherein festgelegt. Die Länder, die mir als Biochemie-Student gute Studien- und Berufschancen bieten konnten, waren genau die Länder, die auf den Prinzipien der Verständigung, des Respekts und der Kommunikation zwischen den gesellschaftlichen Gruppen aufgebaut sind, auf der Grundlage all dessen, was in meinem Heimatland immer weniger Platz fand.

Zu meinem Leid, in meinem Heimatland konnte ich auch erleben, wie die vorher unbedeutenden Unterschiede künstlich überbewertet, instrumentalisiert und für politische Zwecke missbraucht werden. Ich konnte sehen, wie die kleinsten kulturellen Eigenheiten als unüberwindbare Brüche, als Ursachen aller gesellschaftlichen Widersprüche und auch als Erklärung für jedes Scheitern der Regierungspolitik hingestellt wurden.

Ich habe erlebt, wie Politiker und Fernsehmoderatoren, aber auch Lehrer an Schulen und Universitäten versuchen, die Mitschüler, Kommilitonen und Familienmitglieder von gestern als „zombifizierte Wilde“ abzustempeln, die nicht in der Lage sind, eigenständige Entscheidungen zu treffen, und deren Beschwerden und Argumente nichts Anderes als Feindpropaganda sind und als solche abgetan werden müssen. Man konnte sehen, dass viele Menschen, die die grundsätzliche Abscheulichkeit dessen, was geschah, erkannten, immer noch glaubten, dass dieser Hass kontrollierbar sei, dass dieser Hass irgendwie zum Wohle der Allgemeinheit kanalisiert werden könnte. Und klar, dieser Hass war im Grunde unkontrollierbar.

Dieser Hass, geschürt durch Ressentiments, vergiftet und zerstört Freundschaften, Familien, ganze Länder und breitet sich über deren Grenzen hinaus.

Und wenn alle Verantwortung auf die Schultern des Feindes abgewälzt wird, wenn der Feind selbst entmenschlicht wird, wenn selbst der Wunsch nach Frieden und Kompromissen in der Gesellschaft als persönliche Beleidigung empfunden wird, dann dreht sich die Spirale der Gewalt. Und mit jedem neuen Soldaten und jeder neuen Granate dreht sich diese Spirale weiter und weiter. Was schützen soll, gibt falsche Hoffnung auf Frieden durch Gewalt und Zerstörung und führt immer weiter weg von einer Lösung. Nach kurzer Zeit wird sich niemand mehr daran erinnern, wie winzig die anfänglichen Widersprüche waren, und kaum jemand wird innehalten und erkennen, wohin unser Konfliktmodus uns geführt hat. 

Heute sehe ich sehr deutlich, dass bewaffnete Konflikte nicht durch die Radikalisierung breiter Bevölkerungsschichten entstehen. Sie entstehen durch die unverhältnismäßig einflussreiche und laute Minderheit der Kriegsbefürworter, aber auch durch die Apathie und das Schweigen der Mehrheit. (Applaus) Nur durch das Füllen des medialen Raumes mit dem monotonen Mantra von „gerechtem Krieg und russischen Orks“ oder von „Menschentieren und dem Recht auf Verteidigung“, nur so kann sich diese kleine Minderheit als Mehrheit darstellen und die gesamte Gesellschaft im Kriegsmodus halten.

Gerade wegen des regierenden Kriegsmodus hat die wahre Mehrheit, die unter den Bombardierungen in den Kriegsgebieten, aber auch unter der Inflation im Westen und einfach dem Hunger im Süden leidet, gerade deshalb hat diese Mehrheit das Recht und die Pflicht, die Politik der Spaltung in „wir“ und „die“ abzulehnen, die andere Seite nicht als Feind zu brandmarken und die Rückkehr zum Dialog zu fordern. (Applaus)

Zu einem Dialog, der es ermöglicht, den Vormarsch der extremen politischen Kräfte in Russland und in der Ukraine, aber auch in Israel, in Europa und in den USA zu stoppen. Die Demokratie ist wirklich weltweit bedroht und nur eine weltweite Ablehnung konfrontativer Politik kann den Radikalen den Wind aus den Segeln nehmen und die Demokratien sichern. (Applaus) Ja. Wir sehen keine nachhaltige Lösung für diesen oder irgendeinen anderen modernen Krieg in den Kanonenrohren. Die Lösung liegt ausschließlich im gegenseitigen Verständnis und in einer Weltordnung, in der das Streben nach gegenseitigem Nutzen und Frieden über den Egoismus der Gruppen dominiert. (Applaus)

Mit jedem neuen Tag zerstört dieser Krieg die Ukraine weiter. Den offiziellen ukrainischen Daten zufolge ist die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern seit der Eskalation des Konflikts von 66 auf 57 Jahre gesunken, nach offiziellen Daten. Die Waffenlieferungen, die bravouröse Unterstützung des Krieges durch die Verbündeten, die Kriegstreiberei, die großen PR-Siege an der Front und all die neuen Opfer – all das dient den Bedürfnissen der Politiker und nicht den Bedürfnissen meines Landes. (Applaus)

Und mein Land braucht realistische und durchführbare Friedensinitiativen und einen sofortigen Waffenstillstand. (Applaus)

Der Kriegsmodus hat schon mehrere Länder vor unseren Augen in die Katastrophe geführt, versuchen wir nun überzeugend genug zu sein, um das Gleiche hier zu verhindern und es anderswo zu beheben. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! (Applaus)

Andrii Konovalov ist ukrainischer Kriegsdienstverweigerer und Student und lebt in Köln.

Die Rede von Jewgenij Arefiev, russischer Kriegsdienstentzieher, Sprecher der Gruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und aktives Mitglied der Friedenskooperative Münster, gehalten auf der Auftaktkundgebung des Ostermarsches – der Friedens-Fahrrad-Demonstration „Frieden schaffen ohne Waffen!“ am Sa. 30.03.2024 ab ca. 13.45 Uhr vor dem Fürstbischöflichen Schloss (Hauptgebäude der Universität Münster), Schlossplatz 2 in Münster (Westf.)

Guten Tag! Ich freue mich sehr, dass wir heute in Münster gemeinsam für den Frieden demonstrieren, international, ohne Nationalflaggen! (Applaus)

Die Lehre des Westfälischen Friedens heißt “Verhandeln statt schießen!”. Wir müssen nicht 25 Jahre Krieg warten, um dann die Verhandlungen anzufangen, die 5 Jahre dauern, um den 30-jährigen Krieg zu beenden.

Ich bin 1994 vor 30 Jahren mit 22 aus der russischen Partnerstadt von Münster – Rjasan – zum Studium nach Münster gekommen. Das war dank der Friedenspolitik von Michail Gorbatschow möglich. Er hat die Truppen aus Afghanistan 1989 nach dem 9-jährigen Krieg abgezogen und den Krieg beendet. Und für die Zeit des Studiums wurde ich vom Militärdienst befreit, bis zum Alter von 27 Jahren. Ich habe mich nicht beeilt, das Studium davor abzuschließen, habe mich in der Hochschulpolitik engagiert, u.a. für die Zivilklausel – Studium, Lehre und Forschung sollen friedlichen Zwecken dienen.

In der Sowjetunion wurde ich bereits als Schüler auf den Militärdienst und auf den Krieg in der Kaserne und in der Schule vorbereitet, habe gelernt zu schießen. Ich habe mich über das Ende von heißen und kalten Kriegen sehr gefreut. Wir haben die Völkerverständigung gelebt, in Rjasan und in Münster. 1993 habe ich die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Rjasan und Münster initiiert und 1994 angefangen, am Institut für Politikwissenschaft der Uni Münster in dem Projekt zu arbeiten. Jetzt liegt die städtepartnerschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Russland auf Eis, auch zwischen Münster und Rjasan. Wie soll dieser Abbruch von zivilgesellschaftlichem Austausch uns dem Frieden näherbringen? (Applaus)

Die Politik muss endlich der Friedenslogik und nicht der Kriegslogik folgen! (Applaus)

Ich engagiere mich in der Friedensbewegung in Münster seit dem völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Krieg der Bundesrepublik Deutschland gegen die Bundesrepublik Jugoslawien 1999 (Applaus), im März 25 Jahre lang (Applaus), dem bereits vergessenen Krieg nach dem Ende des 2. Weltkriegs in Europa, mit uranabgereicherter Munition, die nachhaltig tötet. Jetzt wird in der Ukraine die uranabgereicherte Munition aus den USA eingesetzt.

Ich war Zeuge, wie eine aus Serbien nach Münster geflüchtete Frau auf die Frage der Ausländerbehörde, warum sie nach Deutschland gekommen sei, geantwortet hat: „Ich bin vor deutschen Bomben geflohen.“ Daraufhin wurde die Befragung abgebrochen. Die Wahrheit will man nicht hören. Wir müssen die Kriegsursachen bekämpfen, nicht die Geflüchteten! (Applaus)

Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Im Krieg gibt es keine Gewinner:innen, sondern nur Verlierer:innen. Menschenrechte für Alle! – Das internationale Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung muss vor allem im Krieg eingehalten werden! Die ukrainischen Studierenden an den Hochschulen in Deutschland sollen aus der Ukraine ungehindert ausreisen dürfen! Wir fordern Schutz und Asyl für alle Deserteurinnen und Deserteure, Kriegsdienstgegnerinnen und Kriegsdienstgegner, Kriegsdienstentzieherinnen und Kriegsdienstentzieher! Hoch die internationale Solidarität! (Applaus)

Die Waffenlobbyistin Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, von der FDP, hat im Interview dem YouTube-Kanal “Jung & Naiv” gesagt, sie würde ihren eigenen Sohn nicht in den Krieg schicken. Die Ukraine soll aber bis zum letzten Mann kämpfen? Für Deutschland? Mit deutschen Waffen? Vom deutschen Boden soll nie wieder Krieg ausgehen! Aber wo bleibt die notleidende Wirtschaft und die Ressourcen am Hindukusch, Struck, Strack-Zimmermann?

Ein ukrainischer Freund hat mir erzählt, er habe Putin verstanden und sei 3 Tage vor dem 24. Februar 2022 mit seiner Ehefrau und 2 kleinen Kindern nach Deutschland geflüchtet. Danach war sein Haus zerstört. Jetzt sagt er, er habe „Pistolerius“ verstanden, den deutschen Verteidigungsminister, demnächst Kriegsminister? Oder ist Deutschland nicht längst Kriegspartei? Nach dem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages vom 16. März 2022 heißt es, wenn Deutschland die ukrainischen Soldaten auf dem deutschen Boden an schweren Waffen ausbildet, spätestens dann ist Deutschland Kriegspartei*. Letztes Jahr hat Deutschland damit angefangen. Nachdem Pistorius gesagt hat, Deutschland müsse kriegstüchtig werden, hat der ukrainische Freund von mir ihn verstanden und sucht jetzt für sich und seine Familie ein anderes, ein sichereres Land.

Kurz nach dem 24. Februar 2022 hat die ARD-Tagesschau einen Ukrainer interviewt, der in seiner Muttersprache gesagt hat, die ich verstehe: „Die da oben sollen sich einigen! Unsere Kinder sterben!“. Das wurde in dieser Tagesschau nicht ins Deutsche übersetzt. Dabei ist die Botschaft so wichtig: 

Frieden schaffen ohne Waffen rettet Leben! (Applaus)

Es sterben aber jetzt jeden Tag Tausende Menschen im Krieg, weltweit! Und dieser Stellvertreterkrieg in der Ukraine wird zynisch „Abnutzungskrieg“ genannt. Es wird ein Sieg der Ukraine gegen Russland gefordert, Sieg für Deutschland, Sieg für die Freiheit. Wie stellt man sich diese Freiheit vor und wessen Freiheit soll das sein? Was nützt diese Freiheit den Toten und den Überlebenden? Heißt es nicht aus der deutschen Geschichte lernen: “Lieber rot als tot!”? (Applaus)

Kann eine Atommacht besiegt werden? Bringen noch mehr Atomwaffen eine Abschreckung oder Schrecken ohne Ende? Die Atomwaffen müssen vernichtet werden, bevor die Menschheit vernichtet wird! – Hiroshima und Nagasaki mahnen. Unser schöner Planet Erde wird durch Kriege zerstört. Warum sollen wir wegen der Grenzen, für die nationalistischen Wirtschaftsinteressen der Oligarchen sterben? Wie schön wäre die Erde ohne Grenzen, so wie der erste Mensch im All – auf Russisch und auf Griechisch „Kosmos“ – Juri Gagarin sie gesehen hat! Blau, grün, einfach schön. (Applaus)

Dieser Krieg muss so schnell wie möglich enden. Deswegen ist es notwendig, die Politik von immer tödlicheren Waffenlieferungen zu beenden. Die diplomatische Initiative muss her. Bedürfnisse von Menschen, die Rettung des Klimas, humanitäre Hilfe tun not und nicht die Geopolitik. „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“, hat Bertolt Brecht gesagt. Deswegen bin ich gerne Pazifist und kein „gefallener Engel“, wie Kanzler Scholz behauptet hat. (Applaus)

Hiermit schließen wir unseren Friedensvertrag! (Reichen der Hand an Andrii Konovalov, Händedruck) Frieden heißt „mir“ auf Russisch und Ukrainisch, was auch Welt bedeutet. Frieden der Welt! (Händedruck und Umarmung mit Andrii Konovalov, Applaus)

*https://www.bundestag.de/resource/blob/892384/d9b4c174ae0e0af275b8f42b143b2308/WD-2-019-22-pdf-data.pdf


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PRESSEMITTEILUNG: Internationale Aktionswoche für Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweigerer:innen startet mit der Kundgebung am 4. Dezember von 14 bis 16 Uhr vor dem Eingang zum Friedenssaal im Historischen Rathaus am Prinzipalmarkt in Münster

Über 40 Friedensgruppen aus ganz Europa rufen vom 4. Dezember bis zum
„Internationalen Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember 2023 zu
Aktionen auf. Sie fordern Aufnahme und Schutz für alle, die sich dem
Krieg in der Ukraine entziehen.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022
haben mehr als 250.000 Militärdienstpflichtige Russland verlassen – sie
wollen nicht im Krieg gegen die Ukraine kämpfen. Die meisten sind nach
Kasachstan, Serbien, Armenien oder Georgien geflohen. 3.500 junge
Russ:innen haben in Deutschland Asyl beantragt. Das
Bundesinnenministerium teilte im September 2023 mit, dass nur bei 400
Anträgen das Asylbegehren geprüft worden sei. Nur 90 davon wurden
anerkannt. Aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn mindestens 175.000
Militärdienstpflichtige vor der Einberufung geflohen – teilweise nach
Deutschland, wo ihnen aktuell nur bis März 2025 Schutz gewährt wird.
Auch in Belarus gibt es tausende Militärdienstentzieher:innen.

„All diese Menschen wollen nicht töten und sich nicht am Krieg in der
Ukraine beteiligen – sie müssen dauerhaft Schutz bekommen“, erklärt Rudi
Friedrich von Connection e.V., einem Verein der sich international für
Kriegsdienstverweiger:innen einsetzt. „Sowohl aus der Bundesregierung
als auch von der EU-Kommission gab es zu Kriegsbeginn Zusagen,
diejenigen aus Russland aufzunehmen, die sich dem Krieg entziehen
wollen“, so Friedrich. „Ein Schutzversprechen gibt es aber nur für
russische Deserteur:innen. Alle, die rechtzeitig vor einer Einberufung
geflohen sind, müssen mit einer Ablehnung im Asylverfahren rechnen“,
zeigt sich der Militärdienst-Experte enttäuscht, der am 16. September
auf der Pazifismus-Tagung im Rahmen des Friedenskulturmonats in Münster
referiert hat.

Gemeinsam mit weiteren deutschen und europäischen Organisationen hat
Connection e.V. im Mai 2023 eine Petition mit knapp 50.000
Unterschriften an die EU-Kommission übergeben. Mit dabei war auch die
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK), die älteste deutsche Friedensorganisation: „Um den Krieg in
der Ukraine zu beenden, müssen wir denjenigen, die sich dem Kämpfen
verweigern, endlich dauerhaften Schutz gewähren“, fordert
DFG-VK-Geschäftsführer Michael Schulze von Glaßer.
„Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht!“, macht er deutlich.

Um ein Ende der Verfolgung von Kriegsdienstverweiger:innen und
Deserteur:innen in ihren Herkunftsstaaten zu fordern und den Druck auf
die Bundesregierung und die EU zu erhöhen, Militärdienstpflichtige
aufzunehmen, wird es in der Woche vor dem „Internationalen Tag der
Menschenrechte“ (10. Dezember) – vom 4. bis zum 10. Dezember 2023 –
zahlreiche Protestaktionen geben.

Am 4. Dezember startet mit der Kundgebung von 14 bis 16 Uhr vor dem
Eingang zum Friedenssaal im Historischen Rathaus am Prinzipalmarkt in
Münster die Aktionswoche, die von der DFG-VK, der Zeitung
Graswurzelrevolution, der Friedenskooperative, Naturfreunde, pax
christi, IPPNW u.a. unterstützt wird.

Es folgen Aktionen in Berlin, Potsdam, Frankfurt am Main, Lübeck,
Herford, Bremen, Göttingen, Halle (Saale), Kassel, Löbau, Mainz,
Naumburg (Saale), Rostock, Schwerin und weiteren Städten. Auch in den
Niederlanden, Finnland, Belgien, Großbritannien und Griechenland werden
Aktionen und Veranstaltungen stattfinden.

Eine Liste mit allen geplanten Aktionen, den vollständigen Aufruf und
Hintergrundmaterial gibt es auf: www.objectwarcampaign.org

Zur Aktionswoche rufen u.a. auf:

act for transformation, Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden
(AGDF), Arbeitskreis Asyl Tribsees, Aseistakieltäytyjäliitto,
Association of the Greek Conscientious Objectors, Begegnungszentrum für
aktive Gewaltlosigkeit, Bund für Soziale Verteidigung, Bundesvereinigung
Opfer der NS-Militärjustiz e.V., Center on Conscience and War, Centre
pour l’action non-violente, Church and Peace, Connection e.V.,
Conscience and Peace Tax International, Deutsche Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), European Bureau for
Conscientious Objection (EBCO), Ev. Arbeitsgemeinschaft für
Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), FemArtAct Social
Cooperative, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e.V., Flüchtlingsrat
Niedersachsen e.V., Flüchtlingsrat Schleswig Holstein e.V.,
Frauennetzwerk für Frieden e.V., Friedensbüro Salzburg,
Graswurzelrevolution – Monthly Newspaper for a Nonviolent, Non-Dominant
Society, Grüne Alternative e.V. i.G., International Fellowship of
Reconciliation (IFOR), Internationale der KriegsdienstgegnerInnen (IDK),
IPPNW – Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzt*innen in
sozialer Verantwortung e.V., Internationaler Versöhnungsbund – Deutscher
Zweig e.V., Komitee für Grundrechte und Demokratie, Kooperation für den
Frieden, Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale
Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V., Mouvement international de la
Réconciliation (MIR France), NaturFreunde Deutschlands e.V., Netzwerk
Friedenskooperative, pax christi – Deutsche Sektion e.V.,
Schweizerischer Zivildienstverband CIVIVA, Stop Wapenhandel,
Täuferisches Forum für Frieden und Gerechtigkeit (TFFG), Vicdani Ret
İzleme / Conscientious Objection Watch, Vrede vzw, War Resisters‘
International

Redner:innen u.a.: Maria Buchwitz (Bundesvorstand / Münsteraner Co-Vorsitzende von pax christi), Dr. Bernd Drücke (Graswurzelrevolution; DFG-VK-Mitglied), Hugo Elkemann (Friedenskooperative Münster).

Vorgelesen wird die Grußbotschaft aus Kiew von Yurii Sheliazhenko, Geschäftsführer der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung, Mitglied des Vorstands des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung und Mitglied des Vorstands von World BEYOND War. Er erwarb den Master of Mediation and Conflict Management (2021) und den Master of Laws (2016) an der KROK-Universität sowie den Bachelor of Mathematics (2004) an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew. Neben seiner Teilnahme an der Friedensbewegung ist er Journalist, Blogger, Menschenrechtsverteidiger und Rechtswissenschaftler, Autor etlicher akademischer Veröffentlichungen und Dozent für Rechtstheorie und -geschichte.

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PRESSEMITTEILUNG: Samstag, 16.9.23, 12h: Friedenstagung „375 Jahre Westfälischer Frieden – Der Krieg erfordert Friedensperspektiven“ in Münster

Aus Anlass des 375. Jahrestages des „Westfälischen Friedens“ veranstaltet ein Bündnis von Friedensorganisationen am Samstag, 16. September, eine Tagung zu aktuellen friedenspolitischen Fragen. Unter der Überschrift „375 Jahre Westfälischer Frieden – Der Krieg erfordert Friedensperspektiven“ sollen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges Fragen wie die nach Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, die Reduzierung der atomaren Bedrohung, Voraussetzungen und Ziel von Verhandlungen, Perspektiven einer kooperativen Friedensordnung und Alternativen zur Kriegsführung betrachtet werden. Veranstalter sind die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK) Münster, die Friedenskooperative Münster, pax christi Münster, die DFG-VK NRW und das Alois Stoff Bildungswerk.
Die Eröffnungsvorträge halten Prof. Mohssen Massarrat, Politikwissenschaftler und langjähriger Friedensaktivist, der sich intensiv mit Fragen regionaler Friedensordnungen auseinandergesetzt hat und Hugo Elkemann, Münsteraner Friedensaktivist von der Friedenskooperative Münster. In einer Podiumsdiskussion mit Prof. Massarrat, Jan Birk von der Initiative „Sicherheit neu denken“ und Joachim Schramm (DFG-VK NRW) sollen Perspektiven einer neuen Europäischen Friedensordnung diskutiert werden. In Arbeitsgruppen informieren Expert:innen der Friedensbewegung über die Notwendigkeit atomarer Abrüstung, Theorie und Praxis Sozialer Verteidigung sowie die Lage von russischen und ukrainischen Deserteur:innen und Kriegsdienstverweigerer:innen.

Die Tagung im Paul-Gerhard-Haus in Münster beginnt um 12 Uhr.

Als Abendveranstaltung schließt sich um 18 Uhr eine Theateraufführung des Münsteraner „Theater in der Kreide“ an, das das Stück „Die Gewehre der Frau Carrar“ von Bertolt Brecht zeigt.

Am Sonntag, 17. September, um 11 Uhr laden die Friedenskooperative Münster und die DFG-VK Münster zur Fahrradführung „Kriegerdenkmäler in der Promenade“ mit Hugo Elkemann ein. Der Treffpunkt ist am Zwinger.

Für alle drei Veranstaltungen im Rahmen des Münsteraner Friedenskulturmonats gilt: Eintritt frei.

Der Flyer zur Tagung: https://dfgvk.blog.muenster.org/2023/09/14/flyer-zur-tagung-375-jahre-westfaelischer-frieden-der-krieg-erfordert-friedensperspektiven-am-samstag-16-september-2023-12-uhr-im-paul-gerhardt-haus/

Der Flyer zum Friedenskulturmonat: https://dfgvk.blog.muenster.org/2023/09/14/flyer-des-friedenskulturmonats-september-2023/

Mehr Informationen unter: https://dfgvk.blog.muenster.org